DIETER BEYELSCHMIDT

Later that same night, the dogs tuned their violins · 2022

Ultra HD (4K) color video, 2-ch sound, 9:05 min [➚]
Writer · Director · Camera · Sound · Editor : Dieter Beyelschmidt

"Ich kam im Zeichen des Saturn auf die Welt, dem Stern der langsamsten Revolution, dem Planeten der Umwege und Verzögerungen ...", sagt Walter Benjamin über sich. Der Einfluss des Saturn macht die Menschen "apathisch, unentschlossen, langsam", heißt es weiter. Langsamkeit ist ein Merkmal des melancholischen Temperaments. Erinnerungen an sich selbst sind Erinnerungen an einen Ort und daran, wie er sich in ihm positioniert, um ihn herum navigiert. In der Zeit ist man nur das, was man ist: das, was man immer gewesen ist. Im Raum kann man ein anderer Mensch sein. Die Zeit lässt einem nicht viel Spielraum: sie stößt uns von hinten nach vorne, bläst uns durch den engen Trichter der Gegenwart in die Zukunft. Der Raum aber ist weit, es wimmelt von Möglichkeiten, Positionen, Kreuzungen, Durchgängen, Umwegen, Abzweigungen, Sackgassen, Einbahnstraßen - ein Labyrinth.
Die Metapher des Labyrinths legt auch Benjamins Vorstellung von den Hindernissen nahe, die sein eigenes Temperament aufwirft. Walter Benjamin, der Übersetzer von Marcel Proust, schrieb Fragmente eines Werks, das man 'Auf der Suche nach verlorenen Räumen' nennen könnte. Das Gedächtnis, die Inszenierung der Vergangenheit, verwandelt den Ablauf der Ereignisse in Tableaus. Benjamin versucht nicht, seine Vergangenheit wiederzugewinnen, sondern sie zu verstehen: sie in ihren räumlichen Formen, ihren Vorahnungsstrukturen zu verdichten.

WHEN LARKS SMOKE CIGARS · 2022

Full HD color video, 2-ch sound, 7:16 min [➚]
Writer · Director · Sound · Editor : Dieter Beyelschmidt

„We are all born originals – why is it so many of us die copies?“ formulierte einst der engl. Poet Edward Young. Warum nun sterben viele Menschen als Kopien, haben also ihre Ursprünglichkeit, eben ihre empathische Seinsgrundlage, verloren, sie auch nicht wiedererlangt?
Nachdem wir bei der Geburt den Zug verlassen und ins wahre Leben umsteigen durften, wird das Leben eine Frage der Komposition; ein Klanggefüge im Sinne einer Aneinanderreihung vertikaler Zustände. Erfahrungen und Erlebnisse finden ihre Eingliederung in ein Schema ohne eine gegeben fällige Prüfung oder ein Gegensteuern der manipulativen Pulse. Das charakteristische Merkmal der zeitgenössischen Menschheit ist es, ständig Bildschirme zu durchqueren. Alle Arten von Illusionen und Phantasien dienen zur Selbsterzeugung. Sie ermöglichen neue Formen der Präsenz und Zirkulation. Die Selbsterzeugung erfährt eine Befeuerung, wie durch den Typus einer zigarrenrauchenden Person, welche für Stärke, Kontrolle, Einfluss, Regeln, Vorherrschaft und Energie steht.
Beeinflussungsmechanismen evozieren Affekte und dienen als Mittel derselben und wurde maßgeblich durch Sigmund Freud, in Bezug auf ihre Funktion in der psychoanalytischen Theorie und Praxis, belegt. So werden u.a. kritische Sachverhalte unter Zuhilfenahme von Autoritätsargumentationen unterminiert.
Der unschlüssige Denker möge der Lerche als Überbringer von Botschaften aus der geistigen Welt mit ihrem Energie- und Wissensspeicher, mit Vorsicht entgegen treten, denn sie nutzt ihre Manipulationstechniken mit großem Geschick.


FROM THE HORSE'S MOUTH · 2021
Full HD color video, 2-ch sound, 4:13 min [➚]
Writer · Director · Performance · Voice · Composer · Sound : Rosy Beyelschmidt
Writer · Camera · Sound Design · Editor : Dieter Beyelschmidt

'FROM THE HORSE'S MOUTH' betrachtet die Wahrheit in ihrer theoretischen Daseinsform. Ausgangspunkt ist die Vorstellung einer Kommunikationssituation im Sinne der Erkenntnis. Eine Suche nach der Glaubhaftigkeit und Klarheit in den Aussagen will meinen: 'I know it's true, because I got it straight from the horse's mouth'.

L’ancien Réservoir de Guilheméry
6 – 31 avril 2022, Toulouse, FR
XXVe Rencontres Internationales Traverse
Capacité (presque) illimitée · (Almost) Unlimited Capacity

Katalogtext:
Pendant la liquidation d’une boutique d’antiquaire où je n’ai trouvé que de la tristesse, le dernier jour, la vieille propriétaire m’a dit : « Regardez les âmes perdues » et elle a pointé du doigt la forêt de feuilles en lambeaux sur le sol au fond de la pièce. « Prenez les, cela ne coûte rien, personne n’en veut. » Au-dessus de la pile se trouvait un petit pavé aux reflets bleutés. J’ai demandé à son propos : « D’où peut-il venir ? – Oh le cale-porte ? Je l’ai depuis des lustres, il appartenait au propriétaire précédent. Notre conversation a été brusquement interrompue – les étagères vides ont été emportées – je lui ai dit au revoir, en lui souhaitant “bonne chance”. Le soir, j’ai grossièrement classé les pages du livre et nettoyé la pierre de sa couche de poussière. Alors que je parcourais et triais les pages du livre, une épopée de 1787 sur un armurier injustement condamné, j’ai décelé une odeur indéfinissable émanant de ces pages aux lignes douloureuses. Ce n’était pas l’odeur typique des vieux papiers mais plutôt une odeur suave et poivrée – c’était comme si les pages avaient été humidifiées. Par ailleurs, la pierre aussi dans son genre – grossièrement taillée – retrouvait son aspect à la lumière de la nuit, de la même manière que je revis aussi dans les ténèbres. Songeant pendant la nuit, je pensais savoir où j’avais déjà senti l’odeur des pages du livre. En 1990, je faisais partie d’une résidence, d’un programme d’exposition « Jeunes Artistes en Europe, Fondation de Niedersachsen, Hanovre », lors de laquelle, j’étais logée dans un vieux monastère à l’extérieur de Hanovre. On m’avait donné une chambre seulement meublée d’un grand lit, posé sur un vieux plancher plutôt usé. Je me suis souvenue de cette odeur particulière, sans être capable de la localiser sur le moment. Les grandes dalles de pierre usées du cloître m’avaient particulièrement plu, mates brillantes dans les lumières du soir, avec leur beauté simple, alors que je passais, parfois, par là, quelques minutes la nuit. Pendant mes réflexions je me suis souvenue de « St. Maria im Kapitol », une église du début de l’époque romane construite avec un cloître et située non loin de mon atelier. Je m’y suis rendue, le lendemain matin, à la recherche de signes – les images vidéos ont aussi été prises là ; un plan a capté la croix de la peste de 1304. Bien que j’aie essayé de suivre la trace comme un chien renifleur, je n’y ai pas davantage percé l’odeur indéfinissable. Afin de donner forme à mon monde de pensées, j’ai commencé le soir à recouvrir entièrement les murs de mon studio avec les pages du livre, afin d’en garder une image. Sous cette impression j’ai ensuite écrit 26 strophes qui reflètent ce que j’avais ressenti de cette nuit.
En effet, pour moi, la recherche de réponses est aussi et toujours un questionnement sur soi-même – la possibilité de corriger des interprétations incorrectes ou de transmettre, en ce sens, un savoir (propre) – d’interrogations éternelles. From the horse’s mouth est aussi un dialogue avec soi-même à la recherche de la pureté absolue. · (traduction en français : Traverse Vidéo) ·


... und Wolken stiegen aus ihren Taschen · 2021
(... and clouds rose from their pockets)
Full HD color video, 2-ch sound, 7:08 min [➚]
Writer · Director · Camera · Editor : Dieter Beyelschmidt
Camera · Sound : Rosy Beyelschmidt

Jeder erinnert sich an den plötzlichen Absturz eines Monolithen am Ende von 2001 Odyssee im Weltraum und die interpretatorischen Fragen, die er aufwarf. Hier ist es eine seltsame schwarze Box auf dem Boden eines ebenfalls mit Pflastersteinen beladenen Kipplasters, aus der das Geheimnis hervorgeht, das den Film mit seinen Bildern trägt, die vom Regisseur und seiner Frau Rosy Beyelschmidt, die auch für den Soundtrack verantwortlich ist, gekonnt komponiert wurden. Diese Einstellung, die nach einer Schwarzblende wieder aufgenommen wird, getragen vom Geräusch eines Polaroids, das das gesehene Objekt fixiert, nährt das Geheimnis; diese Wiederholung verweist auf die langsame Abwärtsfahrt, mit der der Film eröffnet wurde. Die Kamerafahrt bewegte sich sehr langsam die Wand eines Gebäudes hinunter, dessen Farben und Körnung ziemlich phantastisch waren, bevor sie auf der Blackbox zum Stehen kam. Der Soundtrack unterstützt die so beschriebene Schleife, indem er durch Schläge, schrille Geräusche und die Skandierung eines Gongs mysteriöser und tiefer wird.

Aber was ist eine Blackbox anderes als das, was uns von einer Katastrophe bleibt? Ein Voice-over, das wie die Aufzeichnung eines Gesprächs zwischen einem Piloten und seinem Kontrollturm wirkt, legt diese Vermutung nahe. Ist diese Katastrophe die eines Mannes, Pépé, den er beim nächtlichen Joggen kennengelernt hat und der seitdem ohnmächtig ist? Was bleibt, ist das Umherirren in der Nacht, ein geschicktes Hell-Dunkel, das eine verlassene Straße enthüllt, und rätselhafte Gegenstände, die hinter den Lamellen einer Jalousie entdeckt werden : verstreute Gegenstände, von Morandi geliebte Motive, Überbleibsel dessen, was einmal ein Leben war. Wie der einst zitierte André Breton sind wir auf der Suche nach dem, was der Klang einer Meeresmuschel, die in einer New Yorker Nacht an unser Ohr gehalten wird, in uns hervorruft und hervorbringt. Diese nächtliche Wanderung spielt mit der Langsamkeit ihrer Einstellungen, insbesondere ihrer Kamerafahrten, um die geisterhafte Präsenz dessen, der dort lebte, dort in Zeiten der Not wohnte, noch eindringlicher zu machen.

Didier Samson,
art curator of the 25rd Rencontres Internationales Traverse
Capacité (presque) illimitée · (Almost) Unlimited Capacity
at: ENSAV · 6 – 31 avril 2022, Toulouse, FR


SOMETHING SPOOKED THE HORSES · 2021

Full HD color video, 2-ch sound, 7:35 min [➚]
Writer · Director · Camera · Sound : Rosy Beyelschmidt
Effects · Editor : Dieter Beyelschmidt

Das Video 'SOMETHING SPOOKED THE HORSES' erforscht Landschaft als Ort politischer Fantasie, als Spektrum das sich nicht auf einen bestimmten Satz von Werten beschränkt. Der Mensch verortet sich in verstrickten Geschichten deren Präsens sich in gebleichten Zeichen offenbart. Miteinander verflochtene Realitäten ermöglichen das Aufdecken von Vergangenem und Zukünftigen. Open the Black Box!


ANGEL'S PIN NUMBER · 2020
Full HD color video, 2-ch sound, 8:07 min [➚]
Writer · Director · Performance · Sound : Rosy Beyelschmidt
Writer · Camera · Sound Design · Editor : Dieter Beyelschmidt

Angel navigiert in einer Welt der Computer-mediated Technologien. Eines Tages erlebt sie einen schlechten Traum. Verloren im Passwort-Jungle, konfrontiert mit dem Akt in die Zonen ihrer menschlichen Verwundbarkeit einzudringen, öffentlich zur Schau zu stellen, ist sie um Wiederherstellung ihrer Identität bemüht.

Katalogtext:

Que l’on traduise « *pin* » par épingle/badge ou matricule, son association à « ange » en garde le sens énigmatique ; le numéro de matricule des anges/le numéro de l’épingle de l’ange ce que portent les accents de la musique en mineur, en boucle, en continu. Les gestes de la femme – l’artiste-performeuse – découverte en position de méditation, en collant et haut noir, son pas de danseuse, regard ailleurs, ne suivent pas davantage de logique banale. Elle contourne les panneaux, récupère la corde avec laquelle elle encercle trois boules sur quatre.
En *coda*, le *travelling* arrière la découvre, à nouveau assise coiffée d’un béret et écrivant. Fondu au noir. Pas d’explicitation des signes faits de colliers de serrage blanc, en plastique, qui réunissent, dans la superposition d’un plan en transparence, des boules dont une/sa main défait le tracé.
L’espace blanc, fermé, sur un côté, par un rideau noir, accepte divers objets rarement rassemblés en écho à ce « beau comme la rencontre fortuite sur une table d’opération d’une machine à coudre et un parapluie » de Lautréamont. Objets du passé : deux téléphones noirs en bakélite avec cadran rond sur une valise de cuir, chaises étroites tirées de rangées d’église d’abord cassées en amas puis reconstituées, intemporels comme les boules brillantes, la corde lourde et deux petits panneaux juxtaposés avec sinogrammes et tracés blancs faits de segments. En autre superposition, ce sont les téléphones qui sont touchés. L’espace ainsi meublé connote l’espace onirique. Les gestes fonctionnent comme un rébus dont on n’a pas la clef – le numéro. Elle – sans signe d’individualité – porte cette recherche de sens, de soi. Elle intrigue et capte.

Simone Dompeyre,
art curator of the 23rd Rencontres Internationales Traverse, Toulouse, FR, 2020 /
Goethe-Institut Toulouse


Hunger for the Absolute


3 Photographien auf Alu-Dibond
bye bye, love · bye bye, happiness · hello, loneliness


Don't piss down my back and tell me it's raining · 1996/2015
4:3 color video, 2-ch sound, 10:11 min [➚]
Writer · Director · Camera · Sound · Editor : Dieter Beyelschmidt
Performance : Rosy Beyelschmidt

'Don't piss down my back and tell me it's raining' ist als eine Kritik an ein Interessen-System zu verstehen, dass die gravierenden Probleme des Mikroplastiks in den Meeren für Tier und Mensch seit Jahren kleinredet.

Aktion im Rahmen:
Das Haus · Künstler inszenieren ein Haus · eine Transformation Haus Kerp, Köln, anno 1903 - vor dem Abriß in 2015


I'm waiting for Michael - he's not here · 2014

Liverpool 2014 black and white days · Sequenzen


INCOMING CALLS ONLY · 2011

Full HD b/w video, 2-ch sound, 10:39 min
Writer · Director · Sound : Rosy Beyelschmidt
Writer · Sound Design · Editor : Dieter Beyelschmidt

A.I.A.F. - Asolo International Art Festival, Asolo, IT, 2011


EIN RAUM | EIN TISCH | INCOMING CALLS ONLY
ein kurzes warten · ein gefühlt langes warten
vielleicht am ende ein vergebliches warten wie bei godot
oder (josef) k, der wartet wie ein rind

warten das etwas geschieht
grausame fremdbestimmung

LANGEWEILE | FURCHT | SEHNSUCHT


Noah's Blues · 2011

4:3 b/w video, 2-ch sound, 2:18 min, 3 Monitore, Eschenholz geölt / Roßschweifhaar
Writer · Director · Sound : Rosy Beyelschmidt
Writer · Camera · Sound Design · Editor : Dieter Beyelschmidt

Reiß nieder das Haus
erbaue ein Schiff
Lasse ab vom Reichtum
suche statt dessen nach dem
das atmet

'Gilgamesch-Epos'


3 HALF 2 · 2008

4:3 color video, 2-ch sound, 3:12 min

Writer · Director · Performance · Sound : Rosy Beyelschmidt
Writer · Camera · Sound Design · Editor : Dieter Beyelschmidt

Double T Studios, Toronto/CA · 2008

Das Gehirn eines Menschen verfügt über einen zeitlichen Integrationsmechanismus, der aufeinanderfolgende "zeittote" Zonen von etwa 30ms Dauer automatisch aneinanderbindet, dieses aber nur bis zu einer zeitlichen Grenze von etwa 2 bis 3 Sekunden. Was wir jeweils in diesem Zeitintervall erleben, hat für uns den Eindruck der Gegenwärtigkeit, so dass es naheliegt zu definieren, dass unsere subjektive Gegenwart jeweils bis zu etwa 3 Sekunden dauert.
Der Moment in dem ich spreche liegt bereits weit von mir. [Nicolas Boileau '1701']


drones · 2002

3 4:3 color videos, ext. 2-ch sound, Projektor, 2 Monitore

Video:
Writer · Director · Performance · Sound : Rosy Beyelschmidt
Writer · Camera · Sound Design · Editor : Dieter Beyelschmidt

"Ich erfand die Farbe der Vokale!
A schwarz, E weiß, I rot, O blau, U grün.
- Ich schrieb das Schweigen, die Nächte,
ich zeichnete das Unaussprechliche auf.
Ich hielt den Taumel fest."
- Arthur Rimbaud -

Moltkerei Werkstatt, Köln · 2002


SubSeven · 2001
3 Transporthelfer, 3 Monitore, 3 4:3 color videos, ext. 2-ch sound, Stapelgerüst, 4 Kontrollmonitore, X-rays

Video:
Writer · Director · Sound : Rosy Beyelschmidt
Camera · Sound Design · Editor : Dieter Beyelschmidt

SubSeven - eine Anspielung auf den Computervirus "SubSeven" und der ägyptischen 7-Seelen-Mythologie. Beide bewegen sich im Bereich der Kraftfelder - als Austritt der Seelen aus einem menschlichen Körper, wie auch das 'geistige' Verglühen eines Computersystems durch einen Virus.

Kunstverein Viernheim, Interdisziplinäres Forum für zeitgen. Kunst · 2001


PARK YOUR CAR AT THE RHUMBA PARTY · 2000

THE DAX-GROUP at Gothaer Kunstforum, Cologne/Germany, May 2000

Action · Performance · Installation

Video:
Writer · Director · Performance · Sound : Rosy Beyelschmidt
Writer · Camera · Sound Design · Editor : Dieter Beyelschmidt

THE DAX-GROUP, Spokane/WA/USA
Rosy/d Beyelschmidt and Prof. Bruce Breland [Art Department - Carnegie Mellon University Pittsburgh, Pennsylvania]

Thanks to: Wim Salki (Déjeuner sur l'Herbe), Los Dansing Queenc and friends


Quiet Steps · 1999
4:3 color video, 2-ch sound, 9:18 min, Zweige

Video:
Writer · Director · Performance · Sound : Rosy Beyelschmidt
Sound Design · Effects · Editor : Dieter Beyelschmidt

Kunstverein Friedrichshafen · 2002

Der Wald sendet leise Schritte seiner Wandlung. Er schafft unendlich viele anonyme Skulpturen, die auf Vergangenes hinweisen. Er ist unser kulturelles Gedächtnis. Das Ergebnis ist eine lesbare Spur der 'leisen Schritte' - unter dem Aspekt, dass sich der Mensch als Betrachter zur Natur verhält, so wie er selbst auch Natur ist.

'Quiet Steps' entstand im Rahmen eines 6-monatigen Stipendiums der NACD/nkd (Norwegian Ministry of Culture), Dale i Sunnfjord/NO


Fire Water Burn · 1997

2 x 4 b/w-Monitore, rote/blaue Acrylglasfilter, 2 4:3 b/w videos, 2-ch sound, 2:58 min/2:36 min, Thermo therapeutischer Koffer

Video:
Writer · Director · Sound : Rosy Beyelschmidt
Camera · Sound Design · Editor : Dieter Beyelschmidt

Heidelberger Kunstverein, 1997


Vom dreyfachen Leben · 1997
Eichensäule, 3 Monitore, 4:3 color video, ext. 2-ch sound, 9sec loop

Video:
Writer · Director · Sound : Rosy Beyelschmidt
Writer · Sound Design · Editor : Dieter Beyelschmidt

Vom dreyfachen Leben ... bezieht sich auf einen Text des Mystikers Jacob Böhme. Man sieht eine alte, hohe, gedrechselte Eichensäule und ein aus drei übereinander hochkant gestellten Monitoren gebildeter Pfeiler. Auf dem Bildschirm ist zu einem monotonen, hart rhythmisch gegliederten Geräusch der Kopf eines Pferdes zu sehen, dessen blutig rote Zunge groß ins Bild tritt. Der Blick auf das verendende Tier wird überlagert von kaum erkennbaren schnellen Bewegungen eines Reiters auf seinem Pferd, der in Abständen sich über das Bild des leidenden Tieres schiebt.

Kunstverein Würzburg · 2000


GeneLog · 1996
Gehörn, Planken, Monitor, 4:3 color video, no sound, 2:15 min
Schreibtisch, Stuhl, Logbuch, Radio sound

Video:
Writer · Director · Performance · Voice : Rosy Beyelschmidt
Camera · Sound · Editor : Dieter Beyelschmidt

Die Video-Performance (2:15 min/loop), auf einem auf Holzplanken stehenden Monitor sichtbar, davor das (mutierte) Gehörn eines Jungtieres platziert in Betrachterposition, weist den Besucher auf das Thema 'Evolution / selbstorganisierte Optimierung der DNS', wie auch auf die Möglichkeit der 'Mutationen' hin. Der genetische Code - in Grundzügen bei allen Lebewesen gleich - als das Buch des Lebens. Wer schreibt das Buch neu; mit welchen Folgen?
Dem 'LogBuch', auf dem Tisch befindlich, ist ein Passus der Genesis vorgetragen, der von den Besuchern fortgeführt werden kann. Der Besucher hat dabei die Möglichkeit, sich an den Schreibtisch zu setzen, um aus dieser Position die Installation bzw. das Video zu betrachten, das 'Gen.1,26-28' visualisiert (...Laßt uns Menschen machen, ... die da herrschen über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel ...). Er kann das vor ihm stehende Transistorradio einschalten und (der Jetztzeit zugewandt) einen Sender seiner Wahl zu suchen; er kann sich den Signal-Mutationen stellen und sich, je nach Gemüt, gut-stimmen.

Górnoslaskie Centrum Kultury, Kattowitz, PL · 1997

Katalog:
fotografia instalacje video
Górnoslaskie Centrum Kultury, w Katowicach, PL


Wenn Engel keine Flügel verleihen · 1996

4 Monitore, 4:3 b/w video, no sound, 12:16 min, Ölstandmesser, Holzleiterenden

Video:
Writer · Director : Rosy Beyelschmidt
Camera · Editor : Dieter Beyelschmidt

WBK in der 'Alten Synagoge Essen · 1996


La recherche de la vérité · 1996
4:3 color video, 2-ch sound, 3:20 min (U-matic highband transferred to digital)  [➚]
Writer · Director · Performance : Rosy Beyelschmidt
Writer · Camera · Sound · Editor : Dieter Beyelschmidt

... auf der Suche nach der Wahrheit; nach René Magritte's 'La recherche de la vérité', 1963

Górnoslaskie Centrum Kultury, Kattowitz/PL, 1996 [K] · Bewegtes Licht, VideoNächte · Kunstvideo in Köln, 1996 · Renshaw Gallery, McMinnville/Oregon/USA, 1996 [K] · 5e biennale internationale du film sur l'art (Petit Foyer), Centre Georges Pompidou, Paris/F, 1996 · Gamle Kommunehuset, Dale i Sunnfjord/N, 1999


Untitled · 1994
Computergehäuse, Stuhl, Glas, Lederhandschuhe, Video Walkman, 4:3 color video, no sound, 2:36 min

Video:
Writer · Director · Performance : Rosy Beyelschmidt
Camera · Effects · Editor : Dieter Beyelschmidt

Galerie Lutz Teutloff, Köln · 1995

"so brachte auch hier der abgesandte einen schön gedrechselten hölzernen pocal mit pfeffer angefüllt. über demselben lagen ein paar handschuhe, wundersam geschlitzt, mit seide besteppt und bequastet, als zeichen einer gestatteten und angenommenen vergünstigung, dessen sich wohl der kaiser selbst in gewissen fällen bediente."

Diese blumig-kritischen Worte Goethe's, vor rund 200 Jahren niedergeschrieben, und meine heutigen Empfindungen - geistlicher und weltlicher Macht betreffend - bilden den gedanklichen Rahmen meiner Video-Installation. Trotz aller wissenschaftlichen Errungenschaften und Demokratisierungen in der Neuzeit blieben 'klerikale und feudalistische Strukturen' erhalten oder bildeten sich neu.


Reflecting in my soda seat · 1994
4:3 color video, 2-ch sound, 6:12 min (U-matic highband transferred to digital)  [➚]
Writer · Director · Performance · Voice : Rosy Beyelschmidt
Writer · Camera · Sound · Editor : Dieter Beyelschmidt

Die Begegnung zwischen dem Schatten des Menschen und dem einer Fliege verursacht eine Überschwemmung [Hans Arp]

4e biennale internationale du film sur l'art, Centre Georges Pompidou, Paris/F. 1994 [K] · AnnArt-5, Trench Art Festival, Sf. Gheorghe/RU, 1994 · 'von heute aus', Videokunst, Museum Ludwig, Köln, 1994 ( Collection ) Video Art Plastique, Hérouville Saint-Clair/F, 1994 [K] · 4a Bienal Internacional Do Filme Sobre Arte, Fundacao Calouste Gulbenkian, Lisboa/P, 1994 [K] · Videoformes. International 'Rencontres', Clermont-Ferrand/F, 1995 [K] · Bilder in Bewegung, Künstler & Video/Film 1958-2010, Museum Ludwig, Köln, 2010 [K]


Park my car at the Rumba Party · 1993
4:3 color video, 2-ch sound, 4:25 min (U-matic highband transferred to digital)  [➚]
Writer · Director · Performance · Voice : Rosy Beyelschmidt
Writer · Camera · Sound · Editor : Dieter Beyelschmidt

Wünsche werden geäußert, geweckt - aber anders erfüllt als gewollt. Alles läuft langsam aber stetig in eine andere Richtung, verselbständigt sich, pervertiert. Auch an der geistigen Wehrhaftigkeit des Philosophen (hier als Torso) wird gearbeitet, indem man versucht ihm das 'Laufen' beizubringen.

Videoformes, International 'Rencontres', Clermont-Ferrand/F, 1993 [K] · Mediale Hamburg, 1993 [K] · NEXUS Contemporary Art Center, Atlanta/Georgia/USA, 1993 [K] · Kunsthalle zu Kiel, 1993 [K] · Friedberger Filmtage, 1993 · Video Art Plastique, Hérouville Saint-Clair/F · 1993 [K] · AnnArt-5, Trench Art Festival, Sf. Gheorghe/RU, 1994


Who killed the sandman? · 1991
4:3 color video, 2-ch sound, 7:16 min (U-matic highband transferred to digital)  [➚]
Writer · Director · Performance · Voice : Rosy Beyelschmidt
Writer · Camera · Sound · Editor : Dieter Beyelschmidt

'Who killed the sandman' zeichnet die wahrscheinlich letzten Gedanken eines imaginären Wesens, des Sandmanns nach.
Er, der immer für die guten Träume stand, fühlt seine schwindende Kraft und immer geringer werdenden Einfluss gegenüber dem Menschen, der dem Moloch des Alltäglichen unterliegt und sieht sich immer stärker in Konfrontation mit anderen Traumbringern, etwa dem Barbier, der 'genau' weiß, was die Seele braucht.

Tage des unabhängigen Films, Siegen, 1991 · Sammlung: Museum Ludwig, Köln, 1991 · Tokyo Video Festival/Japan, 1992 · (Preisträger) · Niedersächsische Videotage Salzgitter 1992 (Preisträger) · Middleton McMillan Gallery, Charlotte/North Carolina/USA, 1992 [K] · Mediale Hamburg, 1993 [K] · Prix Futura Berlin, Nights of Fiktion, Sender Freies Berlin, 1993, [K] · National Video Festival, Hollywood, The American Film Institut, Los Angeles/USA, 1993 [K] · The 2nd International Soureh Video Festival, Teheran/Iran, 1994 · AnnArt-5, Trench Art Festival, Sf. Gheorghe/RU, 1994 · Bilder in Bewegung, Künstler & Video/Film 1958-2010, Museum Ludwig, Köln, 2010 [K]


Paranormaler Swing · 1990
6 Monitore, 6 4:3 color videos, no sound, á 35 min, salzkristallisierte Zeitungsstapel
Writer · Director : Rosy Beyelschmidt
Effects · Editor : Dieter Beyelschmidt

Alles Denken und Gedachte, zu jedem Zeitpunkt der Geschichte, bewegt sich als geistige Strahlung/Welle in der Noosphäre, unabhängig von der weiteren Existenz des Menschen. Die Frage ist, welches Individuum kann jene uns immer umgebenden Strömungen - die in einem ständigen Vermehrungs- und Variationsprozeß fließen - wahrnehmen, sie selektiv willentlich empfangen. Wie sind die Auswirkungen allgemein, insofern der Mensch sich ihnen nicht entziehen kann. Wieviel Bereitschaft zur aktiven Aufnahme und Verarbeitung ist vorhanden und wie werden sie effektiv verarbeitet. Geistige Strömungen und Wellen können immer wieder Gestalt annehmen, in immer wieder sich verändernden Formen. Es sind jene in meinen Videos zu Form gewordenen Wellen, die uns noosphärisch umgeben, d.h. bewußt oder unbewußt bekommen alte Gedanken eine neue schöpferische Fassung. Gefäße in permanent strömenden Formen elektronisch erfaßt, Gedankenwellen fassend, stehen einem medialen Moment des Gegenwartspunktes gegenüber.

Nexus Gallery, Atlanta/USA · 1993


Smoke Cigars · 1990

2 modifizierte Kopierer, 2 Monitore

'Bilder' und 'Worte' treten in den Wettstreit um die Gunst der Menschen, die aber zum Teil nur eine lässige Oberflächlichkeit im Umgang mit ihnen zeigen.
Die beiden Kopierer projizieren wechselseitig im Bruchteil von einer 1/30 Sekunde die Begriffe 'PICTURES' und 'WORDS' auf den Boden und widerspiegeln bizarre Lichtbilder auf die beiden abgeschalteten Monitore; die modifizierte Lichttechnik beider Kopierer suggeriert im verdunkelten Raum eine abrupte/springende Bewegung aller Geräte im Takt der zeittoten Zonen des Gehirns.

Kunsthalle zu Kiel · 1993


Flying Piranhas · 1990
4:3 color video, 2-ch sound, 7:44 min (U-matic highband transferred to digital)  [➚]
Writer · Director · Performance · Voice : Rosy Beyelschmidt
Writer · Camera · Sound · Editor : Dieter Beyelschmidt

Das Video-Tape 'Flying Piranhas' beschreibt in fiktiven Bildern den Zerfall der Werte in einer Gesellschaft mit der Hoffnung eines Neubeginns auf einer höheren Ebene.

video art, XI Festival International de la Video et des Arts Electroniques, Locarno/CH, 1990 [K] · AVE, internationaal audio visueel experimenteel festival, Arnhem/NL, 1990 [K] · 12. Prix Futura Berlin, Day & Night, Sender Freies Berlin, 1991 [K] · Sammlung: Museum Ludwig, Köln, 1991 · Videoformes, International 'Rencontres', Clermont-Ferrand/F, 1992 [K] · Middleton McMillan Gallery, Charlotte/North Carolina/USA, 1992 [K] · Mediale Hamburg, K3, 1993 [K] · NEXUS Contemporary Art Center, Atlanta/Georgia/USA, 1993 [K] · Kunsthalle zu Kiel, 1993 [K] · AnnArt-5, Trench Art Festival, Sf. Gheorghe/RU, 1994 · Bilder in Bewegung, Künstler & Video/Film 1958-2010, Museum Ludwig, Köln, 2010 [K]


Amnesia · 1990
2 Monitore, 1 modifizierte Kamera
4:3 b/w video, no sound, 4.12 min

Video:
Writer · Director · Performance : Rosy Beyelschmidt
Writer · Camera · Editor : Dieter Beyelschmidt

Die Video-Installation 'Amnesia' stellt den Gedächtnisverlust eines Individuums dar. Eine Video-Kamera projiziert Licht-/Erinnerungsfragmente auf den bildseitig zur Decke gerichteten Schwarzbildmonitor; Wiederbelebungsversuche. Ihnen abgewandt steht ein Monitor mit Bildern der Vergangenheit.

Galerie Jedermann-Harth, Frankfurt/M


Neptun's Landgang · 1990
4:3 color video, 2-ch sound, 4:27 min (U-matic highband transferred to digital) 
Writer · Director · Voice : Rosy Beyelschmidt
Writer · Camera · Sound · Editor : Dieter Beyelschmidt

Warum ist es am Rhein so schön?
Neptun - auf der Suche nach dem Mythos

AVE, internationaal audio visueel experimenteel festival, Arnhem/NL, 1990 [K] · waschSalon Galerie, Frankfurt/Main, 1990 · Middleton McMillan Gallery, Charlotte/North Carolina/USA, 1992 [K] · Cake Shop Gallery, Liverpool/GB, 1992 · NEXUS Contemporary Art Center, Atlanta/Georgia/USA, 1993 [K] · Mediale Hamburg, 1993 [K] · Bandits, Mages, Bourges/F, 1995  


Papa Zulu · 1987
4:3 color video, 2-ch sound, 17:40 min (U-matic highband transferred to digital)  [➚]
Writer · Director · Camera : Rosy Beyelschmidt
Writer · Sound · Editor : Dieter Beyelschmidt

Papa Zulu beinhaltet 'die Sichtbarmachung' dessen, was der Zuschauer einer Nachrichtensendung 'eigentlich' sieht/hört und nicht das, was er zu sehen/hören glaubt.

Kaos Galerie, Köln, 1987 · Leipziger Dokumentar - und Kurzfilmwoche für Kino und Fernsehen, DDR, 1988 · Video-Wochen, Ulmer Museum, Ulm, 1988 · Junge Kunst in Europa, Hallen der Deutschen Messe AG Hannover, 1990 [K] · Middleton McMillan Gallery, Charlotte/North Carolina/USA, 1992 [K] · Mediale Hamburg, 1993 [K] · Kunsthalle zu Kiel, 1993 [K] · NEXUS Contemporary Art Center, Atlanta/Georgia/USA, 1993 [K] · HyperKult 13, Unschärfe jenseits der Berechenbarkeit, Universität Lüneburg, 2004


Die Gedanken sind frei · 1987

2 Monitore, modifizierter Kopierer, 4:3 color video/still, no sound, Ziegeldrahtgewebe, 4 Stürze, 2 Holzbalken mit Nut, 4 Fensterwächter

Video:
Writer · Director : Rosy Beyelschmidt
Writer · Editor : Dieter Beyelschmidt

Kaos-Galerie, Köln · 1987

Die Gedanken sind frei :
wer kann sie erraten :
sie fliehen vorbei :
wie nächtliche Schatten :
kein Mensch kann sie wissen :
kein Kerker einschließen :
es bleibet dabei :
die Gedanken sind frei :

In Anlehnung an Armin und Brentano, ca. 1805


Double Dutch · 1987
4:3 color video, 2-ch sound, 5:22 min (U-matic highband transferred to digital) 
Writer · Director · Sound : Rosy Beyelschmidt
Writer · Sound Design · Editor : Dieter Beyelschmidt

Double Dutch, ein akrobatisches Seilhüpfen, war Anregung für meine Videoarbeit. Zwei Seile, in Schwingungen versetzt, stellt ihr Zwischenraum in Form einer Linse, den Spielraum dar, in dem wir uns bewegen können, wollen oder müssen; er ist Freiraum und Grenze zugleich.
Die Seilschwinger bestimmen zum einen durch die Seillänge die Größe der Aktionslinse - kleiner oder größer bedeutet ein mehr oder weniger an Möglichkeiten/Spielraum -, zum anderen durch die Geschwindigkeit, den Takt/Rhythmus der Schwingungen, die Fähigkeit des Mithaltens, des Dabeiseins. Straucheln, aus dem Takt geraten kann erlaubt sein oder das Aus bedeuten.

Kaos Galerie, Köln, 1987 · Leipziger Dokumentar- und Kurzfilmwoche für Kino und Fernsehen, DDR, 1987 · Fotoforum Bremen, 1987 · Video-Wochen, Ulmer Museum, Ulm, 1988 · Junge Kunst in Europa, Hallen der Deutschen Messe Hannover, 1990 [K] · Middleton McMillan Gallery, Charlotte/North Carolina, USA, 1992 [K] · NEXUS Contemporary Art Center, Atlanta/Georgia, USA, 1993 [K] · Mediale Hamburg, 1993 [K]